14.-15.03.2023

BIM-Cluster Deutschland tagen in Berlin

BIM-Cluster Deutschland tagen in Berlin

Am 14. und 15. März kamen die Sprecher und weitere Vertreterinnen und Vertreter der BIM-Cluster Deutschland sowie anderer Institutionen zusammen, um sich über ihre BIM-Erfahrungen und Aktivitäten des vergangenen Jahres in den einzelnen Bundesländern in Kenntnis zu setzen..

Nach dem Auftakt im Januar 2022 fand in diesem Jahr das zweite Treffen der nationalen BIM-Cluster in der Würth-Repräsentanz in Berlin-Schwanenwerder statt. Der besondere Veranstaltungsort dient vor allem dazu, mit allen am Bau Beteiligten sowie mit den politischen Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen und sich über die Planungsmethode BIM von der Basis der Unternehmen bis in die einzelnen Gremien auszutauschen.

Dabei ging es vorrangig um die unterschiedlichen Organisationsstrukturen, verschiedene Veranstaltungsformate, BIM-Aus- und Weiterbildungen, Fachgruppen sowie Vernetzungen zu anderen Institutionen und Gremien. Die Sprecher Wilhelmina Katzschmann, Stefan Becker und Dr. Volker Krieger informierten über die politischen Aktivitäten in Berlin sowie über die Normungsfortschritte in Europa. Vortragsgast Dr. Christian Schlosser, vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ging in seinem Referat auf den Status quo und die Perspektiven der BIM-Initiativen des Bundes ein.

Insbesondere stellte er das „BIM-Portal“ vor, das seit Juli 2022 online ist und nutzungsspezifische Informationen und Beratungsangebote zur Verfügung stellt. Auftragnehmer können sich über das BIM-Portal zu Merkmalen, Merkmalsgruppen, AIA-Vorlagen, Objektvorlagen und Prüfregeln informieren. Zu erreichen ist das BIM-Portal über https://www.bimdeutschland.de/leistungen/bim-portal oder direkt über https://via.bund.de/bim/infrastruktur/landing. Der Bund wird sich künftig auch vermehrt in das Thema Normung, Standardisierung und Harmonisierung einbringen.

Nach einer kurzen Pause ging es am frühen Abend mit der offiziellen Veranstaltung und zahlreichen Gästen weiter. Nach einem anschaulichen Praxisvortrag von Brigitta Fiesel (cadventure) und einem politischen Statement des FDP-Politiker Daniel Föst (MdB), standen acht Vertreterinnen und Vertreter aller am Bau Beteiligten auf dem Podium, um über den aktuellen Stand sowie die Chancen der Anwendung der BIM-Methode zu diskutieren.

Einen entscheidenden Faktor spiele dabei das Mindset der Bauherren, das sich grundlegend ändern sollte. Denn BIM wird zwar bereits in der Planung angewendet, aber zeigt seinen Mehrwert erst im eigentlichen Betrieb. Die zahlreichen Vorteile im Hinblick auf die Datenverwertung, auf Nachhaltigkeitsaspekte und auch Klimaschutz kommen sowohl bei der Planung als auch im Betrieb zum Tragen und müssen deshalb den Bauherren „schmackhaft“ gemacht werden.

Auf der anderen Seite müssen für die Anwendung der BIM-Methode auch die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Öffentliche Auftraggeber müssen sensibilisiert, geschult und für die Digitalisierung fit gemacht werden. Dafür seien vor allem auch länderübergreifende Lösungen nötig.

Die BIM-Cluster Deutschland sehen es als ihre Aufgabe, alle am Bau Beteiligten abzuholen, über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und die gegenseitige Vernetzung, besonders über die Ländergrenzen hinaus zu fördern.

Für den zweiten Part der Tagung trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der nationalen BIM-Cluster am Folgetag noch einmal, um die weiteren Jahresziele für 2023 festzulegen und bereits die Folgeveranstaltung im Jahr 2024 mit einigen Schwerpunkten und Optimierungen vorzubereiten. Ganz besonders ist bei zukünftigen Veranstaltungen darauf zu achten, dass den Bauherren hauptsächlich das Ergebnis interessiert und nicht die Planungsmethode. Deshalb muss zukünftig mehr Fokus auf den Mehrwert, der durch den Einsatz der Methode für die Bauherren entsteht, gelegt werden.

Bianca Balzer
Managerin BIM-Cluster Rheinland-Pfalz